Arbeitstagung der Landesprüfer in Wetzlar

Nach einem ersten Treffen der Landesprüfer im Februar 2007 wurden die dabei gemachten guten Erfahrungen eines offenen Meinungs- und Informationsaustausches jetzt zum Anlass genommen, dies in einem anderen Rahmen und mit fester Tagesordnung zu wiederholen.

Sinn und Zweck war, neben dem notwenigen Erfahrungsaustausch über Abläufe und Auffälligkeiten bei Landesprüfungen, auch einer weiteren Vereinheitlichung der Abläufe, Durchführung und (immer noch unterschiedlicher) Auslegung von Prüfungsaufgaben näher zu kommen.

HJJV Präsident Walter Muchel betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass erfreulicherweise eine stete Zunahme von jugendlichen Prüfungsteilnehmern auf der einen und lebensälteren Teilnehmern auf der anderen Seite zu verzeichnen ist. Es sei eine anspruchsvolle Aufgabe, bei Prüfungen beiden Altersgruppen gerecht zu werden. Gerade hier könne durch nicht abgestimmtes Handeln von Prüfern Demotivation und Frustration erzeugt werden. Kyu- und Danprüfungen sind neben der Ausbildung und Lehre die wichtigsten Steuerungselemente im Breitensportkonzept des HJJV.

Der Vizepräsident Breitensport, Dr. Thorsten Strube (links im Bild) unter dessen Leitung nach dem neuen Vorstandskonzept Schulung und Technik, sowie das Lehr- und Prüfungswesen in ein einheitliches Führungskonzept eingebunden sind, führte kompetent durch die Tagung.
Er stellte zunächst den Prüfern das Anforderungsprofil des HJJV vor. Dies ist deckungsgleich mit dem persönlichen Ziel zahlreicher JJ Sportler und Trainer, dass jeder regelmäßig trainierende Ju-Jutsuka den ersten Dan erreichen kann. Neben dem persönlichen Trainingsfleiß und gründlicher, langfristiger Vorbereitung ist es zusätzlich Aufgabe des HJJV, die entsprechenden Grundlagen im Bereich der Lehre und Technikschulung zu schaffen sowie den Landesprüfern die notwendigen Richtlinien an die Hand zu geben.

Der Ressortleiter für das Prüfungswesen, Andreas Helzel stellte die aktuellen Änderungen der Prüfungsordnung ab dem 1.1.2009 vor. Weiteres Thema waren gemeinsame Richtlinien für die Prüfungsteilnehmer 40+. Intensiv wurden Vor- und Nachteile dieser Möglichkeit der Prüfungsteilung diskutiert und nochmals klargestellt, dass dies selbstverständlich eine freiwillige Möglichkeit einer Prüfung ist. Walter Muchel ging sodann auf versicherungsrechtliche Fragen und Haftungsproblematiken bei Landesprüfungen, insbesondere auch im Hinblick auf Minderjährige und der beteiligten Prüfer ein. Besonderes Augenmerk sollen die Prüfer demnach auch auf die Einhaltung der Regeln der Prüfungsordnung zum Tragen von Schutzausrüstung, insbesondere von Mund- bzw. Zahnschutz legen. Ferner sollen bei risikobehafteten Techniken wie Genick- oder Beinhebel im Kniebereich die Prüflinge zu kontrollierter und gemäßigter Technikdemonstration aufgefordert werden.

Zur weiteren Vereinheitlichung des Ablaufs von Landesprüfungen fand reger Meinungsaustausch über Vorkenntnisse, Gegen- und Weiterführungstechniken, Bewertung des Partnerverhaltens, Freie SV, Waffenabwehr, die Mitteilung des Prüfungsergebnis und das Auftreten der Landesprüfer statt.

Nach dem sehr erfolgreichen und auf breite Zustimmung stoßenden neuen Internetauftritt des HJJV sind weitere Serviceangebote für das Prüfungswesen in der Vorbereitung und werden in Kürze umgesetzt. Walter Muchel sieht dieses zusätzliche Serviceangebot auch als Notwendigkeit, organisatorische Abläufe zu straffen und den Informationsfluss, insbesondere die immer gleichen Problematiken in Bezug auf Lehrgangs- und Lizenznachweise, Wartezeiten etc. zu verbessern. Als wesentlicher Punkt werden ferner die Termine für Landesprüfungen, Lehreinweisung und die Kyu-Vorbereitungslehrgänge auch schon für 2009 und 2010 veröffentlicht. So können sich die Sportler langfristig orientieren.

Die über 20 erschienenen Landesprüfer, darunter selbstverständlich fast alle ranghohen Dan-Träger, konnten nicht alle Themen in der gebotenen Ausführlichkeit besprechen und haben bereits eine gute gefüllte Tagesordnung für das nächste Treffen, welches zu einem festem Bestandteil des HJJV Terminkalenders werden soll.

Die für alle JJ Sportler/innen bedeutsamen Ergebnisse werden in einem noch zu erstellenden ausführlichem Protokoll zusammengefasst und entsprechend kommuniziert.

HJJV  Medienteam