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Hessenseminar 2012 in Wetzlar

Eine gelungene Zeitreise 20 Jahre HJJV

Über 200 hessische Ju-Jutsuka feierten gemeinsam mit den Ehrengästen Franz-Josef Gresch und Erich Reinhardt das 20 jährige Verbandsjubiläum gebührend. Und es hätte nicht besser sein können, auch das Wetter spielte mit. So bekam in der Bildungsstätte der Hessischen Sportjugend bei herrlichstem Sonnenschein auch der gemütlichere Teil außerhalb der Matte seinen gebührenden Anteil. Doch der Reihe nach.

 

Uwe Fischer und Viola Krause, Koordination und Animation

Einen anspruchsvollen und spaßigen Start in das Jubiläumswochenende lieferten Uwe und Viola mit der Eröffnungseinheit am Freitagabend. Koordination mit Seilspringen, Stock, Messer, Hebelketten und Pratzenarbeit.

Der Knoten in Armen und Beinen war hier vorprogrammiert! Die gute Laune der Referenten war ansteckend und so trainierten alle mit vollem Einsatz bis halb zehn Uhr abends. Zu dem Thema „Animation“ sind diese beiden Referenten absolute Vorbilder! Abschließend stellten Viola und Uwe noch ein paar Spiele und Gleichgewichtsübungen vor, die jeder Trainer problemlos in sein eigenes Training einbauen kann. Und so bleibt zu diesem Lehrgang nur noch die Frage: Wie balanciere ich noch mal auf den Fäusten?

Bernd Rieß, Ju-Jutsu - ein Weg zu mehr Stabilität, Lebendigkeit und Lebensfreude

Der Samstagvormittag bei Bernd Rieß war bei viel Ruhe und Gelassenheit eine perfekte Synthese von Ju-Jutsu und Yogaelementen. Die etwas entspannter wirkenden, gleichwohl nicht minder fordernden Übungen brachten den Teilnehmern ganz neue Sichtweisen für ihr Ju-Jutsu Training.

Bernd Thomsen, Selbstverteidigung kompakt

Was brauche ich, um mit möglichst wenigen Techniken auf möglichst viele Angriffe reagieren zu können? Bernd stellte sein über viele Jahre erarbeitetes Konzept vor, das maßgeblich dem Einsatz des Ju-Jutsu in Selbstverteidigungssituationen außerhalb der Matte dient. Hierbei geht es darum, auf komplexe Technikabfolgen zu verzichten, um in Bedrohungssituationen „automatisch“ reagieren zu können.

Ob der Angriff mit Waffen oder waffenlos ist, ist bei diesem Konzept zweitrangig, da die Verteidigungsabfolge sich nur minimal ändert. Alleine der Enthusiasmus des Referenten war hier schon für viele überzeugend.

Als Polizeibeamter ist ihm die Notwendigkeit automatisierter Techniken bewusst, da im Falle eines realen Angriffes Stress und Angst dazu kommen. Diese Erfahrung und dieses Wissen gibt Bernd an die hessischen Ju-Jutsuka weiter. Hier gingen viele Teilnehmer mit mehr Handlungssicherheit aus dem Seminar!

Achim Berger, Ju-Jutsu ist Vielfalt

Eine Technik ist nicht nur eine Technik- das zeigte unser Landestrainer deutlich in seiner Einheit. Am Beispiel verschiedener Würfe zeigte er die Masse an Möglichkeiten, die eine Technik hergibt. Schulterwurf im Stand und auf den Knien, rechts und- ach so, links kann man also auch werfen? Zusätzlich gab es Gegen- und Weiterführungstechniken, Hüft- und Schenkelwurf. Achim ging hierbei deutlich auf alle Details ein, was bei vielen Teilnehmern zu einem Aha-Effekte führte. So lernte der ein oder andere bekannte Wurftechniken nochmals von einer neuen Seite kennen.

Zwischenzeitlich waren auch unsere Ehrengäste Franz Josef Gresch und Erich Reinhardt (hier im Gespräch mit Bernd Thomsen) eingetroffen.

Das Team der Bildungsstätte hatte erstmals seit Bestehen der Einrichtung über 200 hungrige Gäste zu verpflegen und meisterte dies hervorragend. Ob im Speisesaal, im Innenhof oder am Außengrill. Jeder fand seinen Platz und hatte auch reichlich Gelegenheit zum gepflegten Meinungsaustausch.

Ehrungen

Die offizielle Eröffnung und den Ehrungsteil nahm Präsident Thomas H. Meyer dann im großen Rahmen in der Sporthalle der Goetheschule in Anwesenheit aller Ehrengästen, Referenten und Teilnehmer vor.

Er lies in einer launigen und kurzweiligen Rede die erfolgreiche Geschichte des HJJV Revue passieren und überreichte zunächst den Vertretern der anwesenden Gründervereine: 1. Sprendlinger Judoverein, PSV GW Wiesbaden, PSV GW Kassel und 1. JJC Hanau-Steinheim Ehrenurkunden. Ferner begrüßte er den ehemaligen Präsidenten Thomas Wenz und seinen Amtsvorgänger Walter Muchel. Roland Merz und Herbert Frese waren leider verhindert.

Sichtlich überrascht zeigte sich auch Jörg Astor, vom JC Limburg, hier mit reichlich Freude beim Quälen unseres Internetbeauftragten Dirk Bänfer bei der Sache. Jörg meldete sich nur wenige Minuten nach Veröffentlichung der Ausschreibung als erster Teilnehmer an und erhielt eine Erinnerungsurkunde als Teilnehmer 200.

Beim Hessenseminar waren mehr als die Hälfte der anwesenden Ju-Jutsuka Meisterschüler oder Danträger. 42 Mitgliedsvereine nahmen teil. Die meisten Teilnehmer stellte die SG Weiterstadt, deren Abteilungsleiter Ju-Jutsu Stolz dafür eine Erinnerungsurkunde entgegen nahm. Auch der 1. JJC Hanau-Steinheim, Budokan Ju-Jutsu Wetzlar, TSF Braunshardt sowie der Sprendlinger Judoverein waren mit großen Gruppen vertreten. Die meisten Kaderathleten stellte der JC Hofheim.

Franz Josef Gresch und Erich Reinhardt sind jetzt HJJV Ehrenmitglieder

Präsident Thomas H. Meyer würdigte sodann ausführlich die Verdienste der Männer der ersten Stunde und ernannte Franz Josef und Erich zu HJJV Ehrenmitgliedern.

Die Ehrennadel in Bronze des HJJV erhielt Björn Pippert

Er hatte, zunächst als Projektarbeit in seiner Trainer C Ausbildung begonnen, das neue Logo entworfen und ehrenamtlich alle dafür erforderlichen Erledigungen, vom Eintrag beim Patentamt bis hin zu den umfangreichen Umsetzungen des Layouts übernommen.

4. Dan an Uwe Fischer und 7. Dan für Johannes Renninghoff

Eine gelungene Überraschung für den zu Ehrenden war dann die Verleihung des vierten Dan-Grades an Uwe Fischer, die der langjährige Ressortleiter für Schulung und Technik im HJJV Johannes Renninghoff übernahm. Er unterstrich die menschlichen und sportlichen Qualitäten des „Mister Zuverlässig“ im HJJV und freute sich sichtlich mit dem so ausgezeichneten Vorzeigetrainer.

Groß war dann die Überraschung für den gerade noch als Laudator Tätigen, als sein Meisterschüler Thorsten Strube Urkunde und Gürtel an Präsident Thomas H. Meyer weiterreichte, der unter großem Beifall die Verdienste von Johannes im HJJV ausführlich würdigte und ihm den 7. Dan Grad Ju-Jutsu im Namen des DJJV verlieh.

Herzlichste Glückwünsche an alle Geehrten und ein großer Dank für Wirken und Einsatz für unseren HJJV.

Selbstverteidigungslauf, Ju-Jutsu muss nicht immer im Dojo sein

Eine riesige Nachfrage hatte Thomas H. Meyer mit seinem SV-Lauf zu bewältigen. Leider kamen nicht alle Interessenten zum Zuge und es konnten letztlich nur knapp über 30 Teilnehmer mit Thomas sein Assessment-Center für Notwehr-/Nothilfesituationen in realer Umgebung durchlaufen. Dazu gehörte ein Verhaltenstraining, verbunden mit gemütlichem Joggen (und natürlich Pausen). Ju-Jutsu einmal anders. Eine spannende Sache!

Olli Hill, Ju-Jutsu ist Kampfkunst

Für jede Technik gibt es auch eine Gegentechnik. Olli baute einen Technikflow auf, bei dem sowohl der Angreifer als auch der Verteidiger sehr gefordert wurden. Im Verlauf dieses Flows wechselte die Rolle des Angreifers und des Verteidigers ständig. Zudem baute er Weiterführungstechniken ein, wodurch der Flow schnell sehr umfangreich wurde. Gegen Ende brachte Olli das Ganze dann durch einen Wurf noch in die Bodenlage und führte den Flow dort mit Würgetechniken weiter. Die lockere und sympathische Art des Referenten führte dazu, dass die Teilnehmer schnell und vor allem mit viel Spaß eine Vielzahl an Techniken sinnvoll miteinander verknüpfen konnten. Ein toller Beweis für Ju-Jutsu als Kampfkunst.

Thomas Wenz, Ju-Jutsu-eine Verkettung von Umständen

Bei Thomas gab es nicht nur etwas für Arme und Beine, sondern vor allem auch für die Gehirnwindungen! Stück für Stück wurden hier komplexe Kombinationen und Hebelketten aufgebaut, die sicher auch für neue neuronale Verknüpfungen sorgten. In seiner gewohnt lockeren Art animierte er die Teilnehmer dazu, sich mit viel Spaß auch den schwierigeren Abläufen zu stellen. Immer wieder wies Thomas dabei jedoch auch auf die Wichtigkeit der Basics hin, ohne die keine Technik funktionieren kann. Besonders geht es ihm hierbei um die richtige Fußarbeit und viel Bewegung im Allgemeinen. Ju-Jutsu ist also auch ein Denksport!

Back to the Roots - Von der Frauenselbstverteidigung zum Ju-Jutsu und wieder zurück

Selbstverteidigung, insbesondere Frauenselbstverteidigung, ist gekennzeichnet durch kompromissloses Handeln in einer bedrohlichen bis lebensgefährlichen Situation. Gemeinsam trainiert wird der "Ernstfall" der Selbstverteidigung, der eintritt, wenn präventive Maßnahmen und Selbstbehauptung nicht (mehr) möglich sind. Wie sagt man so schön: „Da wird nicht lange rumgemacht, es gibt gleich ordentlich was auf die Mütze. Kurz und knackig regelt das Viola auf die ihr eigene Art in einer komplexen Verteidigungsserie. Kampfkunst Ju-Jutsu, kann man auch so interpretieren.

Stefan Lechthaler, Stickgrappling

Die sinnvolle Anwendung eines Stockes in Technikkombinationen ist für viele eine Herausforderung. Stefan leitete mit einer Entwaffnung im Kampf Stock gegen Stock ein. Anschließend brachte der Verteidiger den Angreifer durch einen Wurf mit dem Stock zu Boden. Von da an wurde schnell deutlich, dass hebeln mit dem Stock zu einem Schmerz der besonderen Art führt. Stefan baute am Boden eine Abfolge von Techniken auf, die vielseitig aber vor allem sehr umfangreich waren. Mit fortschreitender Zeit und Technik wurde der ein oder andere Arm schon etwas sensibler. Fest steht, den Teilnehmern wurde die Stockanwendung im Stand und im Boden näher gebracht und es wurde deutlich, dass der Einsatz von „Hilfsmitteln“ zu neuer Intensität der Techniken führen kann.

Anna Schink - Man nimmt was man hat - die Waffen des Alltags

Selbstverteidigung unter Einsatz von „Waffen“ - dazu gehören nicht nur Stock und Messer, sondern auch sonstige Gegenstände wie Schlüsselbund, Hundeleinen usw. Anna ging kompetent auf den Einsatz dieser Alltagswaffen ein - dadurch wurde auch ein Kugelschreiber in ein neues Licht gerückt.

Bei einem gemeinsamen Ausklang beider parallel trainieren Gruppen konnten dann Annas Teilnehmer noch einmal alles geben, um die Truppe um Stefan zu fordern.

Thorsten Strube „Raufen und Rangeln nach Regeln“ Bewegungsförderung und Gewaltprävention

In der Ausbildung mit Workshop-Charakter ging es von Freitag bis Sonntag nicht nur um die praktischen Inhalte eines solchen Kursangebotes, sondern auch um ein vertieftes Verständnis der pädagogischen Aspekte und Hintergründe. Thorsten bot eine didaktische und methodische Übersicht und praxisnahe Beispiele, um "Raufen und Rangeln nach Regeln" im Unterricht in Schulen, Kindergarten und Verein erfolgreich umzusetzen.

Aggression und das unkontrollierte Ausleben dieser Gefühle führt zu dem heute oft beobachteten Gewaltphänomen. Die Teilnehmer wurden in die Lage versetzt mit Erziehern, Lehrern, pädagogischen Leitern oder Vereinsvertretern auf Augenhöhe zu diskutieren und „Raufen nach Regeln“ in den jeweiligen Einrichtungen erfolgreich zu platzieren.

Kämpfen nach Regeln als Gewaltprävention? Wird da nicht der Bock zum Gärtner gemacht? Wut, Ärger und Aggression sind grundlegende Emotionen, die per se nicht negativ sind. Thorsten machte den Trainer/innen deutlich, dass gesteuertes Raufen nach Regeln eine optimale Möglichkeit bietet, Aggressionen zu kanalisieren und gleichzeitig dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern nachzukommen. Zentral ist das Erlernen und Akzeptieren von gemeinsam festgelegten Regeln, das kontrolliert Erleben und Ausleben von aggressiven Impulsen sowie der emotionale Umgang mit Erfolg und Misserfolg.

Dank an Helfer und Ausrichter

Eine Veranstaltung dieser Größenordnung kann nicht durch Einzelne bewältigt werden, sondern lässt sich nur gemeinsam bewältigen. Auch dem Team der Bildungsstätte der Sportjugend Wetzlar, um deren Chef Timo Neumann und insbesondere dem „Mädchen für alles“, Holger Schäfer ist Dank auszusprechen. Sie haben uns vieles ermöglicht, was zum Gelingen unserer Jubiläumsfeier beigetragen hat. Versprochen, wir kommen wieder.

Ein besonderer Dank geht neben dem Team des Budokan Wetzlar um Organisationsleiter Walter Muchel an die zahlreichen Helfer aus den Reihen des HJJV Vorstands und deren Vereinen. In Vor- und Nachbereitung waren mehr als 700 Judomatten zu bewegen und zusätzlich umfangreiches Equipment, wie Zelte, Stehtische und JJ Utensilien zu transportieren. Zu danken ist hier besonders den Sportlern aus dem Hessenkader um Landestrainer Achim Berger, den Jugendlichen des Sprendlinger Judovereins, den Helfern des Bushido Wüstens und dem HJJV-Juniorteam um Tobias Muchel. Unermüdlich war auch Drago Markovic aktiv. Zuletzt der ganz besondere Dank an unsere Ressortleiterin für Schulung und Technik, Anna Schink für die Planung und den vielen guten Ideen zur Zeitreise durch 20 Jahre HJJV. Wir haben es genossen.

HJJV Medienteam

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