Wettkampfkader bereitet sich auf DEM in Rastede vor

 

Vom 21. bis 24. Mai 2009 war es wieder soweit. Das Trainingslager des Hessenkaders zur Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften wurde nun schon zum zweiten Mal im Landesleistungszentrum Wetzlar durchgeführt. Die Teilnehmerzahl hatte sich im Vergleich zum Vorjahr mit 40 aktiven Sportlern nahezu verdoppelt.

 


Um 11.30 Uhr fanden sich alle Athleten in der Jugendherberge Wetzlar zum Beziehen der Zimmer ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch Landestrainer Achim Berger und dem Vizepräsidenten Leistungsport Patrick Wendt konnten sich die Sportler noch kurz durch ein Mittagessen stärken.
Gegen 13.00 Uhr versammelten sich dann alle Teilnehmer in der Geschäftstelle des Hessischen-Ju-Jutsu-Verbandes zur Anti-Doping-Belehrung. Patrick Wendt begann den Einstieg in dieses hochaktuelle und brisante Thema gleich mit der provokanten Frage, ob es nicht besser sei Doping allgemein zu legalisieren. Die lebhafte Diskussion,in der sich alle Teilnehmer einbrachten, endete vor allem aus gesundheitlichen Aspekten mit der einhelligen Ablehnung einer Dopinglegalisierung.
Nach dieser alles andere als trockenen Anti-Dopingbelehrung ging es mit der ersten Randori-Trainingseinheit weiter, zu der sich sogar Weltmeister Mario Staller eingefunden hatte.
Nach anstrengenden zwei Stunden ging es nach dem Abendessen mit einem Taktiktraining weiter. Verschiedene Taktiken sollen so bis zu den Deutschen Meisterschaften noch möglichst intensiv eingeschliffen werden, da meist nicht einfach nur der bessere Kämpfer gewinnt, sondern der, der taktisch seine Möglichkeiten optimal ausnutzen kann.
Nach einer für alle wohl viel zu kurzen Nacht ging es schon um 7.45 Uhr morgens mit einem lockeren Waldlauf und etwas Gymnastik weiter. Das Frühstück musste sich natürlich auch erstmal verdient werden.
Um 10.00 Uhr ging es dann mit der ersten Trainingseinheit „Part I“ des Tages weiter. Hier sollten zuerst die individuellen Kombinationen eingeübt und automatisiert werden. Danach ging es mit taktischen Randories weiter in denen verschiedene Szenarien durchspielt wurden, wie das Verhalten bei eigener Führung, eigenem Rückstand, gegen einen starken Judokämpfer, usw. Am Ende wurden noch freie Randories ohne vorgegebene Taktik gekämpft, wobei aber immer zwei bis drei andere Wettkämpfer als „Kampfrichter“ an die Seite gestellt wurden, um so eine wettkampfähnliche Situation zu simulieren. Zudem war es für viele der anwesenden Wettkämpfer eine wichtige Erfahrung wie schwierig der Job der auf Turnieren oftmals gescholtenen Kampfrichter doch ist.
Nach dem Mittagessen ging es dann mit Part II- und III-Randoris weiter. Da allen Athleten schon einige Trainingseinheiten in den Knochen steckten fiel das Aufwärmen nun etwas länger aus. Das Verletzungsrisiko sollte somit möglich gering gehalten werden. Nichtsdestoweniger schenkten sich alle bei den Randoris nichts und schonten sich nicht im Geringsten.
Gut gelaunt ging es dann zur letzten Trainingseinheit am Tag. In einer so genannten „Ausbrenneinheit“ sollten alle Athleten über ihre Grenzen hinaus belastet werden. Trainer Achim Berger wollte ihnen auch zeigen zu welchen Leistungen sie noch im Stande sind, obwohl der Körper eigentlich schon meint müde zu sein. In allen Kämpfen kommt es genau zu solchen Situationen, in denen man trotz dem Gefühl „platt“ zu sein weitermachen muss. Letztlich können auch der größere Wille und der größere Glaube an die eigene Leistungsfähigkeit Berge und scheinbar stärkere Gegner versetzten.
Trotz der hohen Teilnehmerzahl trainierten alle voll mit und keiner versuchte sich zu verstecken.
Nach einer halben Stunde längerem Schlafen hatte der HJJV .V. für alle Teilnehmer dann auch noch eine kleine, aber sehr gelungene Überraschung vorbereitet. Anstatt der ersten Trainingseinheit sollte es in einen nahe gelegenen Kletterwald gehen. Nach dem Anlegen der Helme und der Sicherheitsausrüstung und einer kurzen Einweisung durch Betreuerin Jessy, ging es dann auch schon los. Während es manche kaum abwarten konnten gleich auf die schweren, so genannten „schwarzen“ Strecken zu kommen, absolvierten einige lieber noch die einfacheren Parcours. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und etwas Höhenangst kamen am Ende die meisten mit allen Kletterkursen klar.
Für alle ging es dann zur nächsten Randorieinheit trotz einiger kleiner „Weh-Wehchen“ ging es nach dem Aufwärmen noch einmal richtig zur Sache. Präsident Walter Muchel hatte auch wieder für das Wohl der Kämpfer gesorgt und eine neue Wagenladung Bananen und Wasser bereitgestellt. Wie schon im letzten Jahr standen während des gesamten Trainingslagers allen Teilnehmer Wasser und Obst in rauen Mengen zur Verfügung. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für diese nicht selbstverständliche Unterstützung.
Nach dem Abendessen ging es für die meisten viel zu schnell wieder los. Bodenkämpfe und eine weitere Ausbrenneinheit standen auf dem Programm. Nach den Bodenrandories fühlten sich die anschließenden drei Runden Schattenboxen doch etwas schwerer an, als am vorherigen Tag.
Am Sonntag standen nach dem Laufen und dem Frühstück die letzte Trainingseinheit auf dem Programm. Es sollte noch einmal in allen drei Parts gekämpft werden. Nach anstrengenden zwei Stunden war es dann soweit, alle Teilnehmer hatten das Trainingslager für die Deutschen Meisterschaften überstanden. Achim und Patrick verabschiedeten die Athleten und gaben ihnen noch Anweisungen für das Training in den letzten beiden Wochen vor der Deutschen Meisterschaft.
Das Trainingslager wird wohl allen in guter Erinnerung bleiben. Dies wird auch daran liegen, dass aus fast allen Teilen Hessens Wettkämpfer zusammenkamen um sich für die Deutschen Meisterschaften vorzubereiten. Insgesamt war wirklich zu erkennen, dass man als Team Hessen auf die DEM fahren wird. Zu keinem Zeitpunkt kam irgendwelches Konkurrenzdenken auf.

Leonard Hies, 1 JC Samurai Offenbach

 

 

 

 

 

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