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  • Hessischer Ju-Jutsu Verband e.V.


Der HJJV und Ju-Jutsu

Leitbild

Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Sicherheit und Vermittlung von Budo-Werten stehen im Zentrum unseres Handelns.

Ju-Jutsu ist eine der vielseitigsten Sportarten und beinhaltet harmonische Körperentwicklung. Der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. leistet über die vielfältigen Bewegungsangebote einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit seiner Mitglieder in einem umfassenden Sinn.

Ju-Jutsuka sind die Zehnkämpfer fernöstlich tradierter Sportarten.

Die besondere gesellschaftliche Leistung des Ju-Jutsu liegt in der Ausrichtung seiner Übungsformen auf die Selbstverteidigung. Der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. erbringt hierdurch einen unverwechselbaren Beitrag zur Erfüllung des menschlichen Grundbedürfnisses nach Sicherheit und Unversehrtheit.

Von seiner defensiven Ausrichtung ist Ju-Jutsu eine Sportart, die Frauen in besonderer Weise ansprechen kann. Der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. verfolgt dabei ausdrücklich das Prinzip der Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen – Gender Mainstreaming. Er reduziert dieses Anliegen nicht auf statistische Paritäten. Der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. verfolgt das Prinzip der Chancengleichheit dennoch auch über die konsequente Förderung sportlicher Talente.

Der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. ist sehr aktiv in der Aufklärung und Qualifizierung im Bereich Prävention sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport. Die Präventionsmaßnahmen bei der Einstellung bzw. Beauftragung der Mitarbeitenden sowie die Transparenz im Kinder- und Jugendsport nutzen das Potenzial, eine Kultur der Aufmerksamkeit zu schaffen und zu fördern. Der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. gibt damit ein Qualitätsversprechen ab und zeigt, dass ihm der Kinder- und Jugendschutz besonders wichtig ist.

Trotz seines Bemühens um die Bewahrung traditioneller Werte bekennt sich der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. zur Strategie eines permanenten und geplanten Wandels. Er verbindet auf diese Weise Erfahrungen und Erkenntnisse der Vergangenheit mit Zukunftsorientierung und stellt die Aktualität seiner Angebote sicher.

Der Hessische Ju-Jutsu Verband e.V. entwickelt seine Leistungspalette, indem er sich am Lebensgefühl moderner Menschen ausrichtet. Er realisiert dadurch Marketingorientierung und zielgerichtetes Handeln. In diesem Sinn betrachtet er es als permanente Aufgabe, eine gemeinsinnige Verbandskultur zu entwickeln und auszubauen, die ein hohes Maß an mitmenschlicher Orientierung mit einer konsequenten Zielerreichungslogik verbindet. Ein Teil der verbandskulturellen Arbeiten ist die Pflege des Jiu-Jitsu, einer der traditionellen Wurzeln des Deutschen Ju-Jutsu Verbands e.V. sowie des Brazilian Jiu-Jitsu und des Hanbo-Jutsu.

Geschichte des HJJV

Zunächst war die Sportart Ju-Jutsu (1969 von den „Gründungsvätern“ Werner Heim und Franz-Josef Gresch eingeführt) im Deutschen Sportbund noch nicht eigenständig organisiert, sondern als Sektion (wie eine Abteilung im Verein) dem Deutschen Judo-Bund e.V. bzw. dem Hessischen Judo Verband e.V. angegliedert. Nach der Gründung des DJJV im Jahre 1990 fanden auch die ersten Landesverbände den Weg in die Eigenständigkeit. Bereits im Gründungsjahr des HJJV (1992) waren in 50 Vereinen 2.400 Mitglieder organisiert. Die erste offizielle Stärkemeldung zum 1.1.1993 wies 3.200 Mitglieder in 63 Vereinen aus. Im Jahre 2006 konnten auch erstmals Jiu-Jitsu Vereine Mitglied im HJJV werden. Mittlerweile sind ca. 85 Vereine mit über 6.000 Sportlern Mitglied im HJJV. Unser Angebot wurde in den letzten Jahren auch mit BJJ/NeWaza und Hanbo-Jutsu erweitert.

Strategische Ausrichtung des Verbandes

Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, demographische Veränderungen und einem ständigen Wandel unterliegende Bedürfnisse der Sportler bedeuten für alle Sportverbände eine große Herausforderung. Der HJJV stellt sich zukunftsorientiert durch eine Erweiterung seiner Angebote und einer Stärkung des Breiten- sowie des Leistungssport dieser Herausforderung.

Ausbildungsoffensive

Eine ausreichende Zahl qualifizierter und motivierter Trainer ist die unabdingbare Basis für die Vereine, um ihr Angebot erweitern und neue Mitglieder gewinnen zu können. Um diesen Bedarf zu decken, startete der Verband eine Qualifizierungsoffensive. Wir legen einen großen Wert auf die Ausbildung von qualifizierten und motivierten Trainern und deren sozialer Kompetenz und bieten hierzu regelmäßig eine mehrwöchige Trainerausbildung sowie eine mehrtägige Sportassistentenausbildung an, um entsprechende fachliche Kompetenz zu vermitteln. Auch bilden wir Referenten im Bereich Frauen-Selbstverteidigung aus.

Spezialisten für Gewaltprävention und Selbstbehauptung

Gerade durch seine starke Verankerung im Bereich der Polizei vereint das Ju-Jutsu großes Fachwissen auf dem Gebiet der körperlichen Selbstverteidigung mit starken Kompetenzen im Bereich der Gewaltprävention und Selbstbehauptung. Sicheres Auftreten, Täter-Opfer-Verhalten, Stimmschulung oder Rollenspiele mit dem Ziel der gewaltfreien Konfliktvermeidung sind Ausbildungsinhalt des Ju-Jutsu. In speziellen Kursleiterlizenzlehrgängen (SV für Mädchen, Jungen und Frauen) werden Trainer und Trainerinnen gezielt als Ansprechpartner für Lehrer, Kindergärten, Schulen, Wohneinrichtungen sowie Volkshochschulen qualifiziert und leisten einen bedeutenden Beitrag in der Gewaltprävention. Für Kinder und Jugendliche ist das „Das Raufen nach Regeln“ fester Bestandteil im Angebot der Vereine. Der Verband engagiert sich hier nachhaltig durch gemeinsame Angebote mit dem Landesportbund Hessen, der Sportjugend und Lehrerverbänden.

Leistungssport

NNeben dem schwerpunktmäßigen Zweck der Selbstverteidigung haben sich im Ju-Jutsu verschiedene Wettkampfformen entwickelt und in Hessen etabliert. Der HJJV unterstützt und fördert unsere Kaderathleten.

Im Ju-Jutsu Fighting- System kämpfen zwei Kontrahenten gleichen Geschlechts in ihrer gemeinsamen Alters- und Gewichtsklasse gegeneinander. Grundsätzlich erlaubt sind Schläge, Tritte und Stöße im Leichtkontakt sowie Hebel-, Wurf- und Würgetechniken. Der Ju-Jutsu- Sportler muss innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens seinen Gegner nach Punkten oder durch technische Überlegenheit vorzeitig besiegen. Dabei erlaubt das Regelwerk einen realitätsnäheren Kampf als andere Budo- Sportarten.

Im BJJ/NeWaza wird ohne Schläge und Tritte gekämpft, das Regelwerk erlaubt hier Würfe und den Bodenkampf. Gewinnen kann man durch Aufgabe des Gegners, oder durch einen Punktvorteil. Auch bringen gewisse Kampfpositionen wertvolle Punkte.

In beiden Disziplinen werden Meisterschaften auf Landes-, Gruppen-, Bundes-, Europa- und Weltebene durchgeführt. Auf nationaler und internationaler Ebene konnten sich in den vergangenen Jahren Kämpferinnen und Kämpfer aus Hessen in besonderem Maße erfolgreich behaupten und sind zahlreich im Bundeskader aktiv. Aus Hessen kommen viele national- und international erfolgreiche Sportler, darunter zahlreiche Deutsche Meister, Europameister und Weltmeister. Auch findet jedes Jahr die Hessenmeisterschaft statt. Diese muss gewonnen werden um sich für die deutsche und internationale Meisterschaften zu qualifizieren.

Unser Sportangebot im Einzelnen


Ju-Jutsu

Ju-Jutsu ist Selbstverteidigung, Kampfkunst und Zweikampfsport, der Elemente aus vielen anderen Kampfkünsten wie z.B. Judo (Würfe, Würge- und Festlegetechniken), Karate (Schläge und Tritte), Aikido (Hebel, Kreisbewegungen), Boxen (Deckungsverhalten, Meidbewegungen) u.v.m. in sich vereint. Ju-Jutsu heißt übersetzt „nachgebende“ oder auch „sanfte Kunst“. Die waffenlose Selbstverteidigung asiatischen Ursprungs wurde vormals Jiu-Jitsu genannt. Es geht darum, mit möglichst geringem Krafteinsatz und unter Ausnutzung der Bewegung und Kraft des Gegners, Angriffe erfolgreich abzuwehren.

"Ju" bedeutet "sanft", d.h. ausweichen, anpassen, nachgeben.
"Jutsu" bedeutet "Kunst oder Kunstgriff".

Ju-Jutsu ist also die Kunst, durch Ausweichen oder Nachgeben die Kraft des Angreifers zu nutzen und ihn damit zu besiegen. Falls erforderlich, kann ein Angriff aber auch in direkter Form, z.B. durch Atemi-(Schock)-Techniken abgewehrt werden.

Über allen Verteidigungstechniken steht das "ökonomische Prinzip", also "mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu erzielen". Alle Verteidigungstechniken können in weicher oder harter Form, mit vielen Zwischenstufen nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit angewandt werden. Sollen Ju-Jutsu Techniken ihre volle Wirksamkeit zeigen, müssen die Prinzipien beachtet werden.

"Wirksamkeit" heißt nicht Kraft oder Gewalt, sondern richtige Technikanwendung und Ausführung. Nur so ist es auch kleineren oder schwächeren Verteidigern möglich, sich gegen stärkere Angreifer erfolgreich zu verteidigen.

Das Training gibt Sicherheit im Alltag. Jeder Ju-Jutsuka lernt, wie er hinfällt, ohne sich zu verletzen. Und wenn man bedroht wird, weiß man, wie man sich wehren kann. Ganz nebenbei werden beim Ju-Jutsu sämtliche Muskelgruppen trainiert.

Für alle, die den Sport ein wenig ehrgeiziger angehen wollen, gibt es zwei Varianten: Zum einen das Streben nach technischer Perfektion. Wer gern an seiner Technik feilt, kann die Prüfungen ablegen und erhält je nach Graduierung eine neue Gürtelfarbe - von weiß über gelb, orange, grün und blau zu braun. Danach kommen die Meistergrade, erst schwarz, dann weiß-rot und rot.  Zum anderen das Streben nach Erfolg im sportlichen Wettkampf mit anderen. Wer sich gern mit anderen Sportlern messen und dadurch eine realistische Einschätzung des eigenen Könnens erhalten möchte, kann dies in verschiedenen Disziplinen tun:

  • Ju-Jutsu-Fighting
  • Brazilian Ju-Jitsu
  • Duo

Jiu-Jitsu – die waffenlose Selbstverteidigung der Samurai

Wie kämpft ein Samurai, wenn er keine Waffe zur Hand hat? Er verteidigt sich mit seiner leeren Hand. Die Techniken dafür hat er mit Jiu-Jitsu gelernt.
Jiu-Jitsu gehörte ebenso zur Ausbildung der Samurai wie der Umgang mit Waffen.

Die Ursprungslegende berichtet von einem japanischen Arzt, der nach einer Kampfkunst suchte, für die keine große Körperkraft nötig wäre. An einem Wintertag beobachtete er die Auswirkungen eines starken Schneefalls. Ein starrer Kirschbaum zerbrach unter der Last des Schnees. Eine biegsame Weide gab der Last nach und blieb so unbeschädigt. Dieser „Geist der Weide“ wurde das Vorbild für die neue Kampfkunst, daher auch die Bezeichnung von Jiu-Jitsu als „die nachgebende Kunst“: Der Angriffsenergie ausweichen und dann die Schwachpunkte des Gegners treffen.

Man könnte Jiu-Jitsu auch bezeichnen als „die neugierige Kampfkunst“. Dieses Kampfsystem ist bis heute offen geblieben für neue Einflüsse und wird immer weiterentwickelt.

Brazilian Jiu-Jitsu

Das Brazilian Jiu-Jitsu legt den Schwerpunkt auf den Übergang vom Stand zum Boden und den Bodenkampf. Der Stil wird in Training und Wettkampf sowohl im Anzug (Gi) als auch ohne Anzug in Sporthose und Shirt (No-Gi) ausgeübt. Die dazugehörige Wettkampfdisziplin wird im DJJV und der JJIF als BJJ/Ne-Waza bezeichnet.

Als die JJIF (Weltverband) 2010 die Entscheidung traf, BJJ/Ne-Waza als Wettkampfform mit aufzunehmen, setzte dies der HJJV auch entsprechend für Hessen um. Wir bieten Stützpunkttrainings, Technik- und Regelwerklehrgänge sowie Wettkämpfe im BJJ/Ne-Waza im Breiten- und Leistungssportbereich an.

Hanbo-Jutsu

Hanbo-Jutsu ist eine Kampfkunst welche mit einem 90cm - 100 cm langen Stock praktiziert und hauptsächlich im Bereich der Selbstverteidigung gelehrt wird.

Das Hanbo-Jutsu im Deutschen Ju-Jutsu Verband e.V. besteht als selbstständige Stilart und enthält die Komponenten KIHON (Einzeltechniken und Grundschule), dem KUMITE (Partnertraining und Selbstverteidigungstechniken) und KATA (dem Formentraining).

Dieses System bildet mit den Grundtechniken der einzelnen Technikbereiche die Basis dieser Kampfkunst. Bei der Abwehr von verschiedensten Angriffen sind die Verteidigungstechniken individuell wählbar. Somit ermöglicht das Hanbo-Jutsu im Deutschen Ju-Jutsu Verband e.V. optimale Entwicklungsmöglichkeiten für Alt und Jung.

Hanbo-Jutsu ergänzt das zumeist waffenlose Training von Ju-Jutsu und Jiu-Jitsu im Deutschen Ju-Jutsu Verband e.V. hervorragend, unter anderem auch deshalb, da die beide Stilarten die Abwehr gegen Stockangriffe beinhalten. Mit Stockkampferfahrungen wird die waffenlose Abwehr gegen Stockangriffe verbessert.

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