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Erfolgreiches Pilotprojekt des HJJV und einer öffentlichen Bücherei verbindet Selbstverteidigung und Literatur


In einem Selbstverteidigungskurs der besonderen Art lernten 17 Mädchen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren an einem Wochenende Aktionen der Selbstbehauptung kennen. Die Katholische Öffentliche Bücherei Wortschatz der Stadt Höchst (im Odenwald) und der HJJV betraten gemeinsam Neuland mit ihrem Selbstverteidigungskurs zwischen literarischen und praktischen Vorlagen. Entstanden ist das Projekt aus der Idee heraus, einen Selbstverteidigungskurs anzubieten, der einen weniger sportlichen Ansatz wählt, um eben auch Mädchen und Frauen zu erreichen, die rein gar nichts von Kampfsport halten.

Ju-Jutsu eignet sich als modernes und effektives Selbstverteidigungssystem besonders, um neue Wege auszuprobieren. Dabei ist eine aggressive Abwehr bei einem körperlichen Angriff nicht immer das gewünschte Ziel einer Verteidigungsaktion. Kurs- und Ressortleiter Frauen-Selbstverteidigung im HJJV, Björn Pippert, meint: "Es geht immer auch um die Vermeidung von Gefahrensituationen, Stärkung des Selbstbewusstseins und die Fähigkeit auf Konflikte reagieren zu können. Dazu gehört das laute Schreien, um Aufmerksamkeit zu erzeugen ebenso wie das tiefe Bewusstsein, dass es sich lohnt sich zu wehren."

Um sein Bewusstsein zu stärken, hilft es auch sich Erfahrungen anzueignen, die man nicht selbst durchlebt hat, beispielsweise in Form von Literatur. Nachempfundene Situationen, auch wenn sie nur aus zweiter Hand durch Bücher erfahren wurden, helfen alternative Lösungswegen zu finden. Mit gelesenen Erfahrungen sind bereits Probleme durchdacht und man kann mit Situationen, die beispielsweise Angst auslösen, besser umgehen, ohne unmittelbar selbst diese Situation durchlebt zu haben.

Passende Bücher und Textauszüge präsentierte Bücherei-Leiterin Silvia Habereder in Abstimmung zu den vom Selbstverteidigungstrainer behandelten Themen. So wechselten sich aktive Übungen in der Selbstverteidigung mit aktivem Zuhören und Miterleben aus Buchvorstellungen ab.

Zehn Stunden mit Techniken, um sich zur Wehr zu setzen und Leseerlebnissen, die sich mit Lebenssituationen von Mädchen und jungen Frauen befassen, schufen ein Bewusstsein, die eigene Person zu schätzen und schützen zu können.

Das Bundesfrauenreferat des DJJV nahm diese erfolgreiche Veranstaltung zum Anlass, ein umfassendes, bundesweites Konzept auszuarbeiten. In Kooperation mit dem Deutschen Bibliothekenverband (DBV) sollen Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund in Bücherhallen angeboten werden.

Alexandra Feith

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